Pressformtechnik
Direct forming (DF)
Die Pressformtechnik, auch Direct Forming (DF) genannt, ist analog zum Spritzguss ein Verfahren zur Großserienherstellung von technischen Bauteilen aus Kunststoffen, die eine thermoplastische Verarbeitung aufgrund ihrer rheologischen Eigenschaften nicht erlauben.
Bei der Pressformtechnik wird in aller Regel ein Kunststoffpulver kalt verpresst und danach im einem thermischen Verfahren gesintert. Ähnliche Verfahren sind aus der Pulvermetallurgie bekannt.
Die Werkzeuge für die Pressformtechnik sind deutlich günstiger als Spritzgusswerkzeuge, da sie einfacher aufgebaut sind und nicht beheizt werden müssen. Aufgrund des Verfahrens sind aber nur Bauteile mit relativ einfacher Geometrie technisch darstellbar.
Ähnlich wie bei der Spritzgusstechnik gibt es auch bei der Pressformtechnik einige Restriktionen, die bei der Bauteilkonstruktion berücksichtigt werden müssen.
Bei der Konstruktion sollte darauf geachtet werden, dass direktgeformte Bauteile eine Wandstärke von mindestens einem und höchstens 50 Millimeter aufweisen. Die Bauteilgröße ist fertigungsbedingt auf eine Oberfläche von ca. 2500 mm² beschränkt und runde Teile können nur bis zu einem Durchmesser von maximal 300 mm gefertigt werden.
Hinterschneidungen sind grundsätzlich nicht möglich und scharfe Kanten müssen zur besseren Entformbarkeit verrundet werden. Winkel bis zu 30° ausgehend von der Pressebene sind möglich, größere Schrägen und Fasen aber müssen 0,1 bis 0,3 mm abgeflacht werden.
Darüber hinaus sind weitere, von der Bauteilgeometrie abhängige Faktoren zu berücksichtigen, die aber im Einzelfall geprüft werden müssen. Auch hier wird deutlich, dass bei der Konstruktion auf die Besonderheiten der Verarbeitungstechnik Rücksicht genommen werden muss.
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