Fluorosint® ist eine spezielle PTFE-Variante mit synthetischem Glimmer (MI) als Füllstoff. Der verhältnismäßig hohe Glimmeranteil wird in einem speziellen Herstellverfahren direkt mit dem PTFE verbunden und verleiht dem Material für Fluorkunststoffe außergewöhnlich gute mechanische Eigenschaften ohne die PTFE-typischen Fähigkeiten zu verlieren.
Haupteigenschaften
- für PTFE hohe Druckfestigkeit
- geringer thermischer Längenausdehnungskoeffizient
- Wärmeformbeständigkeitstemperatur bis 130°C
Fluorosint® wird im Press-Sinter-Verfahren zu Halbzeug verpresst, um danach spangebend zu technischen Bauteilen verarbeitet zu werden. Wir bieten verschiedene Typen mit auf die Haupteinsatzbereiche abgestimmten Eigenschaften an.
Fluorosint Typen |
DIN-Bezeichnung |
Beschreibung |
Datenblatt |
FDA |
Fluorosint® 500 |
PTFE MI |
mit Glimmer |
PDF |
- |
Fluorosint® 207 |
PTFE MI |
mit Glimmer |
PDF |
PDF |
Fluorosint® HPV |
V PTFE MI mod. |
mit Glimmer |
PDF |
- |
Fluorosint® MT-01 |
PTFE CF MT |
mit Kohlefaser |
PDF |
- |
Semitron® ESD 500 |
PTFE |
elektrostatisch ableitend |
PDF |
- |
FDA = für den Lebensmittelkontakt gemäß FDA geeignet
Die meisten Fluorosint® Typen übertreffen in Druckfestigkeit und E-Modul die mit Glas oder Bronze verstärkten PTFE Compounds deutlich. Der thermische Längenausdehnungskoeffizient von Fluorosint® ist fast so gering wie der von Aluminium ohne dass die Chemikalienbeständigkeit durch die Füllstoffe beeinträchtigt wird. So kann das Material zu sehr genauen Bauteilen, wie z.B. Hochleistungsdichtungen verarbeitet werden. Fluorosint® eignet sich auch für hochbelastete Gleit- und Dichtungsteile, da der Glimmer die meisten Gegenlaufpartner nicht angreift.
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Polytetrafluorethylen (PTFE) ist ein linear aufgebauter, teilkristalliner Thermoplast mit fast universeller Chemikalienbeständigkeit. Darüber hinaus zeichnet sich PTFE durch sehr gute elektrische und dielektrische Eigenschaften und eine Dauergebrauchstemperatur von 260°C aus.
PTFE besitzt einen extrem niedrigen statischen und dynamischen Reibungskoeffizienten, weswegen es häufig auch zur tribologischen Modifikation anderer Kunststoffe genutzt wird. Allerdings ist der Verschleißwiderstand recht gering. Des Weiteren zeigt PTFE ohne Füllstoffe nur eine geringe mechanische Festigkeit und verformt sich stark unter Belastung.
Haupteigenschaften
- Fast universelle Chemikalienbeständigkeit
- Gute elektrische und dielektrische Eigenschaften
- Geringe mechanische Festigkeit.
Aufgrund ihres Eigenschaftsbildes eignen sich alle PTFE Typen nur eingeschränkt für mechanisch belastete Anwendungen. Es wird aber insbesondere für Dichtungen und Dichtungselemente, für Isolationsbauteile und für mechanisch sehr gering belastete Gleitelemente verwendet.
PTFE lässt sich gut mit hohen Füllstoffanteilen vermischen und ist daher in vielen verschiedenen Typen lieferbar. Gleichzeitig ist PTFE Basis für verschiedene Sonderkunststoffe. Wir bieten neben der ungefüllten Standardqualität auch Qualitäten mit verschiedenen Füllstoffen an.
PTFE-Typen |
DIN-Bezeichnung |
Beschreibung |
Datenblatt |
FDA |
Polytron PTFE 1000 |
PTFE |
ungefüllt |
PDF |
PDF |
Polytron PTFE GL25 |
PTFE GL |
mit Glas |
PDF |
- |
Polytron PTFE G15 |
PTFE G |
mit Grafit |
PDF |
- |
Polytron PTFE C25 |
PTFE C |
mit Kohle |
PDF |
- |
Polytron PTFE B60 |
PTFE B |
mit Bronze |
PDF |
- |
Polytron PTFE V50 |
PTFE V |
mit Edelstahl |
PDF |
- |
Fluorosint® 500 |
PTFE MI |
mit Glimmer |
PDF |
- |
Fluorosint® 207 |
PTFE MI |
mit Glimmer |
PDF |
PDF |
Fluorosint® HPV |
PTFE MI mod. |
mit Glimmer |
PDF |
- |
Fluorosint® MT-01 |
PTFE CF MT |
mit Kohlefaser |
PDF |
- |
Semitron® ESD 500 |
PTFE |
elektrostatisch ableitend |
PDF |
- |
FDA = für den Lebensmittelkontakt gemäß FDA geeignet
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Polyvinylidenfluorid (PVDF) ist ein hochkristalliner, thermoplastischer Fluorkunststoff mit relativ ausgewogenen mechanischen Eigenschaften. Im Vergleich zum PTFE verfügt PVDF über eine deutlich bessere Steifigkeit und Druckfestigkeit, aber auch über eine erheblich geringere Dauergebrauchstemperatur von nur 150°C.
PVDF weist eine hohe Beständigkeit gegen energiereiche Strahlung auf und gilt als physiologisch unbedenklich. Darüber hinaus erfüllt dieser Kunststoff höchste Reinheitsansprüche, weswegen er gerne für Anwendungen in der Chemie-, Lebensmittel- und Halbleiterindustrie eingesetzt wird.
Aufgrund seiner polaren Molekularstruktur sind die elektrischen und dielektrischen Eigenschaften von PVDF beschränkt und es kann daher nur begrenzt in Hochfrequenzanwendungen eingesetzt werden. Auf Anfrage ist auch eine statisch ableitende Type lieferbar.
Haupteigenschaften
- hohe mechanische Festigkeit
- gute Strahlenbeständigkeit
- Wärmeformbeständigkeitstemperatur 105°C.
Folgende Typen sind lieferbar:
PVDF Typen |
DIN-Bezeichnung |
Modifikation |
Daten |
FDA |
Polytron PVDF 1000 |
PVDF |
ungefüllt |
PDF |
PDF |
Polytron PVDF AST |
PVDF |
antistatisch |
- |
- |
Bauteile aus PVDF können zudem mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung zum Kontakt mit Lebensmitteln gemäß Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 geliefert werden.
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Thermoplastische Fluorkunststoffe sind teilkristalline Thermoplaste aus perfluorierten Monomeren, die sich im Gegensatz zum PTFE problemlos thermoplastisch, z.B. im Spritzguss, verarbeiten lassen.
Wegen seiner extrem hohen Schmelzviskosität – oberhalb des Kristallitschmelzbereiches (> 327°C) geht PTFE in eine gelartige Masse über – kann PTFE nur im Press-Sinter-Verfahren verarbeitet werden. Ziel der Weiterentwicklung war es daher immer, thermoplastisch verarbeitbare Fluorpolymere zu kreieren.
Ein typischer Vertreter dieser thermoplastischen Fluorpolymere ist das Polyvinylidenfluorid (PVDF), das jedoch insbesondere bei der thermischen Belastbarkeit deutlich hinter PTFE zurückfällt.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer thermoplastisch verarbeitbarer Fluorpolymere, deren bessere Verarbeitbarkeit, wie beim PVDF, immer mit Einschränkungen in anderen Eigenschaftsbereichen einhergeht.
Haupteigenschaften
- thermoplastisch verarbeitbar
- gute Medienbeständigkeit
Im Einzelnen handelt es sich bei den Thermoplastischen Fluorkunststoffen um:
Polytron PFA
Perfluoralkoxy (PFA) ist ein thermoplastisches Copolymerisat aus Perfluorpropylvinylether mit Tetrafluorethylen. Wie beim TFM, allerdings mit deutlich größerem Anteil, bricht der Perfluorpropylvinylether die starke Molekularbindung der Fluor- und Kohlenstoffatome auf und bewirkt dadurch ein deutlich geringeres Molekulargewicht und eine bessere Beweglichkeit der Molekülketten. PFA ist somit vollkommen thermoplastisch verarbeitbar und bietet nur unwesentlich schlechtere Eigenschaften als PTFE.
> Datenblatt
Polytron FEP
Polyfluorethylenpropylen (FEP) ist ein Copolymerisat aus PTFE und Hexafluorpropylen. Im Gegensatz zum PTFE ist FEP aufgrund seiner geringeren Schmelzviskosität thermoplastisch verarbeitbar, bietet aber vergleichbare Eigenschaften im Chemikalienkontakt und als elektrischer Isolator. Allerdings sind die mechanischen Eigenschaften von FEP und die Temperaturbeständigkeit geringer als die von PTFE.
> Datenblatt
Polytron PCTFE
Polyfluortrifluorethylen (PCTFE) ist ein teilkristalliner, thermoplastischer Fluorpolymer mit guter Festigkeit und Härte. Sein Eigenschaftsprofil liegt zwischen dem von PTFE und PVDF. PCTFE ist witterungsstabil und kann im Kontakt mit Lebensmitteln eingesetzt werden.
> Datenblatt
Polytron ECTFE
Ethylenchlortrifluorethylen (ECTFE) ist ein teilkristalliner, thermoplastischer Fluor-Copolymer mit guter Festigkeit und Härte. Sein Eigenschaftsprofil kommt nahe an das von PVDF heran. ECTFE weist eine geringere Durchlässigkeit für Chemikalien auf als PTFE und eignet sich daher insbesondere für Anwendungen in der chemischen Industrie.
> Datenblatt
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